Anders als Du denkst

Seit einigen Wochen habe ich andauernd einen Ohrwurm. Das Lied heißt „Anders als du denkst“ von Samuel Harfst. Ohrwürmer sind so eine Sache. Manchmal sind sie toll, weil sie gute Laune machen. Wenn ich zum Beispiel einen Ohrwurm „Dancing Queen“ habe, dann bin ich gut drauf und kann eine innerliche Danceparty feiern. Wenn mir aber das Lied „My Lighthouse“ nicht mehr aus dem Kopf geht, dann bin ich genervt. Das Lied mag ich überhaupt nicht. Beim Lied „Anders als du denkst“ bin ich hin- und hergerissen. Es lässt mich nicht tanzen, weil es eher traurig und melancholisch klingt. Aber ich kann nicht sagen, dass ich es nicht mag, weil der Text ziemlich gut ist. Aber dieser gute Text, der kann manchmal auch nerven. Weil er nämlich ziemlich wahr ist. Im ersten Teil des Liedes singt Samuel Harfst über Gott:

 Ich bin die Wahrheit
Du kannst sie dir verdrehn
Ich bin der Weg, das Leben
Du musst nicht auf mir gehn
Ich bin das Licht der Welt
Du darfst die Augen schließen
Bin eine offne Tür
Du kannst dich mir verschließen
Ich bin anders als du denkst
Näher als du glaubst

Ich plane sehr gerne und viel. Und ich mag das Gefühl, wenn die Dinge so laufen, wie ich sie geplant und mir vorgestellt habe. 😊 Da waren die letzten Wochen eine echte Herausforderung für mich.

Seit Monaten habe ich mir schon ausgemalt, wie ein Freizeitsommer im juwe wohl so aussieht.

 

Ich habe Mitis gesucht, Programme und Themen überlegt und mir begeistert vorgestellt, wie das alles wird.

Als dann klar war, dass all meine Planungen und Vorstellungen nicht aufgehen werden, war ich ziemlich enttäuscht. Und in all den Umplanungen und Unsicherheiten habe ich manchmal das Gefühl gehabt, Gott ist so weit weg.

Da kam mir immer wieder dieses Lied in mein Ohr und ich habe mich fast schon ertappt gefühlt. Ich hatte klare Vorstellungen, wie Gott am besten handeln sollte.

Aber er ist anders, als ich denke. Und trotzdem so viel näher als ich glaube.

Das war für mich ein Zuspruch, der manchmal ein bisschen gezwickt und trotzdem so gutgetan hat. In den letzten Monaten habe ich wieder neu erlebt, dass Gott anders und trotzdem so nah ist. Ich bin ermutigt, von meinen Plänen und Vorstellungen aufzusehen, um auf Gottes Pläne und Vorstellungen zu schauen.

 

“Siehe, ich bin bei euch
alle Tage bis an der Welt Ende.”
Matthäus 28,20

Salome